Cannes 2025 – Mission: Impossible – The Final Reckoning
Es geht um nichts Geringeres als das Ende der Menschheit. Wie schon in den 7 ersten Kinofilmen der Mission:Impossible – Reihe muss Tom Cruise als Agent Ethan Hunt auch im wahrscheinlich letzten Teil The Final Reckoning des Autors und Regisseurs Christopher Mc Quarrie die Welt retten. Nur eben nicht mehr gegen einen Superschurken, sondern gegen die sogenannte Entität, einen digitalen Parasiten, der bereits die meisten Atomwaffen unter Kontrolle hat und alle Menschen auf der Welt ausrotten und eine neue Welt schaffen will. Der neue Teil beginnt da, wo der letzte aufgehört hatte: Hunt hatte die zwei Teile eines Schlüssels in Besitz gebracht, mit denen er die Entität stoppen kann. Der Helfer selbiger, Gabriel (Esai Morales) fiel dabei in deren Ungnade und arbeitet nun für sich selbst, mit dem Ziel, der neue Weltherrscher zu werden. Jede Regierung wollte den Schlüssel, um die Weltherrschaft zu erreichen, auch Hunts Auftraggeber, die USA. So misstraut er allen und versucht eigenständig, die Entität zu stoppen.
© Paramount Pictures
Dieses Grundgerüst der Handlung ist aber auch das Problem des fast dreistündigen Films. In der ersten Hälfte wird sehr viel geredet und erklärt, was oft ausser bei Technik affinen Leuten anstrengend zu folgen ist und es gibt viele Rückblicke auf die ersten Teile (z.B. eine Art Best of Ethan Hunt-Actionstunts), was den Beginn sehr langwierig macht. Erst in der zweiten Hälfte ist der Film dann das, was alle erwarten: Tom Cruise als Superheld, dem kein Stunt zu schwer (und der 63-Jährige macht nach wie vor die meisten Stunts selbst) ist und wirklich realistisch waren seine Actionstunts ja noch nie. Diesmal übertrifft er sich selbst: Um die Entität zu stoppen, muss er ins russische, gesunkene Atom-UBoot eindringen, was erst noch gefunden werden muss, und mit dem Schlüssel aus dessen Safe den Quellcode holen, um später die Entität einsperren zu können. Und taucht in Unterhose, ohne Tauchanzug und Luft auf, ohne gesundheitliche Spuren davonzutragen. Doch das Einsperren geht zuerst schief und er muss sich ein waghalsiges Duell in kleinen Flugzeugen liefern, die einen Schlucken lassen, wenn man nicht wirklich schwindelfrei ist. Und die Geschichte der ersten eigenständigen Filme wird verändert, in dem nun behauptet wird, dass Ethans Diebstähle und Missionen die Entität erst geschaffen haben. Seine beiden Helfer, die die letzten Teile überlebten, müssen ihn unterstützen (Benji, gespielt von Simon Pegg und Luther, gespielt von Ving Rhames). Auch die blitzschnelle Taschendiebin Grace (Hayley Atweell) ist wieder dabei, sowie einige neue Helfer, wie Paris (Pom Klementieff), die fast von Gabriel erschossen worden wäre, wenn Hunt sie nicht gerettet hätte.
Der Film ist ein wenig zu lang geraten und braucht lange, bis er richtig zur Sache kommt, bietet dann aber die totale Over-the-Top-Action im Alleingang-Modus. Sehr viel ernster gehalten als die vorigen Teile, bietet er aber durchaus auch Denkanstösse, wenn es um Fake News und Beeinflussung von Menschen geht. Aber war dies wirklich der letzte Einsatz von Ethan Hunt?
Harald Ringel
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