Berlinale und der Caligari-Filmpreis 2011
The Ballad of Genesis and Lady Jaye
Regie: Marie Losier
Jurybegründung:
Zwei Bräute im Park, zwei Nasenoperationen, zwei Petersilienbüschel. In Marie Losiers “The Ballad of Genesis and Lady Jaye” werden Erwartungen – und das ist gut so – enttäuscht. Ihre dokumentarische Collage ist keine angestrengte Analyse von Geschlechteridentitäten, keine klassische Musik-dokumentation, keine Freakshow. Die Regisseurin kommt den beiden Menschen, die sie portraitiert, spürbar nahe. Über die eigenwillige Form zieht sie den Zuschauer mit in eine praktizierte Einheit von Kunst und Leben: Found Footage wird kompiliert mit reinszenierten Passagen, unterschiedliches Filmmaterial trifft auf eine bruchbetonte Montage, das rhythmische Pulsieren der Musik wird in filmische Strukturen übersetzt. Vielleicht ist das der eine Weg, diese “größte Liebesgeschichte aller Zeiten” [“greatest love story of all time”] zu erzählen.
Die Jurymitglieder:
Julia Teichmann (FILM-DIENST)
Jennifer Borrmann (aka Freiburg)
Peter Link (Weitwinkel, Kommunales Kino Singen)
Zum 26. Mal vergibt der Bundesverband Kommunale Filmarbeit gemeinsam mit dem Kinomagazin FILM-DIENST den Caligari-Filmpreis 2011. Die von den Kommunalen Kinos und dem FILM-DIENST gestiftete Auszeichnung ist mit 4.000 Euro dotiert. Der Preisträger/die Preisträgerin erhält die Hälfte des Betrages, 2000 Euro werden für Werbemaßnahmen verwendet, um weitere Kinoaufführungen in Deutschland zu unterstützen. Neu ist dieses Jahr der von der Firma Trikoton gespendete Preis, eine Decke aus der „Voice Knitting Collection“, in die Auszüge aus der Partitur der Originalfilmmusik Guiseppe Becces zu dem Stummfilm „Das Cabinet des Dr. Caligari“ eingestrickt sind.
Pressemitteilung