Palästina: »A World Not Ours«
Seine Sommerferien verbringt Mahdi Fleifel jedes Jahr in Ain El-Helwe, dem palästinensischen Flüchtlingslager, in dem seine Familie seit über 60 Jahren im Libanon lebt. Ein riesiger Abendteuerspielplatz und jede Fußballweltmeisterschaft ein rauschendes Fest.
Das Kino Moviemento präsentiert die Dokumentation: »A World Not Ours« in Anwesenheit des Protagonisten Abu Ijad am 21. September um 18 Uhr – Moviemento Kino Berlin, Kottbusser Damm 22, Berlin – Kreuzberg.
Seit über 60 Jahren leben in dem palästinensischen Flüchtlingslager Ain el-Helweh (“Süsser Frühling”) mehr als 70.000 Menschen auf einem Quadratkilometer zusammen. Der Regisseur verwendet unter anderem Videoaufnahmen seines Vaters aus den Achtziger- und Neunzigerjahren. In sensiblen, humorvollen Porträts werden Familie und Freunde mit ihren täglichen Konflikten geschildert. Ungewöhnlich schwerelos verorten dabei Archivbilder dieses filmische Tagebuch zwischen den politischen Ereignissen. So hält sich der Vater des Filmemachers immer wieder seine Aufzeichnung von Arafats Handschlag mit Yitzhak Rabin 1993 in Washington vor Augen.
Der Film erzählt nicht zuletzt von Mahdi Fleifels langjährigem Freund Abu Eyad. Die Leidenschaft für palästinensische Politik, melancholische Musik und Fußball verbindet die beiden Männer. Bei der Fußball-WM schauen die Palästinenser in einem Sportgeschäft die Übertragungen an. Für wenige Wochen werden sie zu Brasilianern, Deutschen oder Italienern. Doch Fleifel kann im Lager kommen und gehen, während Abu Eyad nur der Entschluss zur Flucht bleibt.
Anhand von Home-Videos, die die Männer der Familie Fleifel seit Dekaden passioniert drehen, gibt der Film einen tiefen Einblick in das Leben im Exil. Die aktuellen Aufnahmen, die Treffen mit resignierten Jugendfreunden und dem starrköpfigen Großvater machen Fleifel und dem Publikum schmerzhaft klar, dass das Lager nur für diejenigen ein Sehnsuchtort sein kann, die es jederzeit verlassen dürfen.
{Pressemitteilung edited bei MaB}