ARTEKino Festival 2019 (1.-31. Dezember) – Das kostenlose digitale Festival geht los!
Dieses kostenlose digitale Kinofestival, das 2016 von ARTE und Festival Scope ins Leben gerufen wurde, hat es sich zur Aufgabe gemacht, das europäische Autorenkino zu unterstützen.
In seiner vierten Ausgabe präsentiert das ArteKino Festival eine Auswahl von 10 europäischen Filmen junger Regisseurinnen und Regisseure, die in 10 Sprachen in 45 europäischen Ländern online abgerufen werden können. Die 10 Langfilme, darunter 7 Erstlingswerke, erzählen von 10 Ländern, 10 Kulturen in 10 Sprachen.
„Als Zeugen und Akteure ihrer Zeit stehen die sowohl fiktionalen als auch dokumentarischen Filme von fünf Regisseurinnen und fünf Regisseuren für den Dialog und die Begegnung, die Bereicherung durch Andere und den grenzüberschreitenden Perspektivwechsel. Unser Ziel ist es, eine neue Verbindung zwischen den Werken, ihren Autoren und einem breiten Publikum zu schaffen, das neugierig darauf ist, neue und relevante Perspektiven auf aktuelle Anliegen und Themen zu entdecken.“
Das auf Initiative der ArteKino-Stiftung ins Leben gerufene Festival wurde durch EU Förderung, Kreatives Europa – MEDIA, und privaten Geldgebern unterstützt. Die ArteKino-Stiftung unterstützt auch Spielfilmprojekte in der Entwicklung durch den ArteKino International Prize, der auf einem Dutzend grosser Filmfestivals vergeben wird. Mit dem ArteKino Film des Monats ist jetzt jeden Monat unter artekinofestival.com, arte.tv und der YouTube-Kanal ARTE Cinema ein Film oder Schwerpunkt abrufbar.
Die Auswahl dieser Ausgabe:
Messi & Maud von Marleen Jonkmann (Niederlande, Deutschland, 2019, 92 Minuten).
Maud und Frank machen Urlaub in Chile. Ihre Beziehung steht auf der Kippe und Maud ist abgekämpft. Nach einem heftigen Streit mit Frank flüchtet sie und begibt sich auf einen Roadtrip durch Chile, auf der sie einen Jungen namens Messi kennenlernt.
Chanson Triste von Louise Narboni (Frankreich, 2019, 66 Minuten).
Die Geschichte einer Sopranistin und eines afghanischen Geflüchteten, gespickt mit Liedern und Introspektion, Hoffnung und Enttäuschung.
Normal von Adele Tulli (Italien, Schweden, 2019, 79 Minuten). Kritik und Interview mit Adele Tulli (auf Französisch von MaB).
Eine visuelle Reise durch die Geschlechternormen der aktuellen Gesellschaft, die aufrüttelt. Der Zuschauer taucht mit grosser visueller Kraft in ein kaleidoskopisches Mosaik von Szenen ein und spürt dabei den ritualisierten Vollzug von Weiblichkeit und Männlichkeit, der in normalen Umgangsweisen versteckt ist.
Psychobitch von Martin Lund (Norwegen, 2019, 109 Minuten).
Ein einfühlsamer nordischer Coming-of-Age-Film. Die 15-jährige Frida steht voll und ganz dazu, die Aussenseiterin der Klasse zu sein. In Zeiten der „Generation Perfekt“ sind sich alle anderen Schüler einig: Frida ist einfach komisch. Marius hingegen will in allem, was er tut, immer der Beste sein. Als die beiden zu einem Lern-Tandem verkuppelt werden, ist dies für Marius vor allem die Gelegenheit, zu zeigen, was für ein toller Typ er ist. Frida aber hat keineswegs Lust, vom Klassenliebling „repariert“ zu werden.
Ruth von António Pinhão Botelho (Portugal, 2018, 120 Minuten).
Diese Saga ist über die Gesellschaft des portugiesischen Festlandes und seiner afrikanischen Kolonien zu Beginn der 1960er Jahre. Er erzählt die Geschichte des jungen Fussballspielers Eusébio aus Mosambik, den die gegnerischen Clubs Sporting und Benfica für sich zu gewinnen versuchen.
Selfie von Agostino Ferrente (Italien, Frankreich, 2018, 120 Minuten).
Sehr interessantes Projekt und voller Lehre in der Eintauchen in den Alltag dieser beiden Teenager, mit jedoch der Grenze der Selbstinszenierung.
Alessandro und Pietro, 16 Jahre alt, leben im Stadtteil Traiano in Neapel. Im Sommer 2014 wurde dort der ebenfalls 16-jährige Davide Bifolco versehentlich von einem Polizisten erschossen, der ihn für einen Flüchtigen hielt. Die beiden Hauptfiguren sind unzertrennliche Freunde. Die beiden Jugendlichen erklären sich mit dem Vorschlag des Regisseurs einverstanden, sich selbst mit einem iPhone zu filmen.
Söhne Dänemarks von Ulaa Salim (Dänemark, 2019, 120 Minuten).
Der Film präsentiert sich als Dystopie: Leider sieht er heftig aus wie unsere Gegenwart!
Dänemark im Jahr 2025. Ein Jahr nach einem verheerenden Bombenanschlag in Kopenhagen ist die Radikalisierung im Land gestiegen und ethnische Spannungen haben sich verschärft. Der 19-jährige Zakaria lässt sich mit einer radikalen Organisation ein und lernt dort Ali kennen. Die beiden Männer stehen ihrem Land kritisch gegenüber. Im Kampf für ihre Ziele wird die Beziehung der beiden auf eine Probe gestellt, und ihr Handeln schlägt sich schwer auf ihr Leben nieder.
Stitches von Miroslav Terzić (Serbien, 2019, 97 Minuten).
Der Film basiert auf wahren Begebenheiten und spielt im heutigen Belgrad, 18 Jahre nachdem man eine junge Näherin emotionslos über den Tod ihres Neugeborenen informiert hat. Bis heute ist sie davon überzeugt, dass ihr Baby gestohlen wurde.
Durst (Thirst) von Svetla Tsotsorkova (Bulgarien, 2015, 90 Minuten).
Ein Paar und dessen jugendlicher Sohn leben auf einem Hügel. Trotz der immer wieder unterbrochenen Wasserversorgung erledigen sie die Wäsche für lokale Hotels. Mit der Ankunft eines Tochter-Vater-Duos, die aushelfen sollen, wird das einfache Leben plötzlich über den Haufen geworfen.
Dreissig (Thirty) von Simona Kostova (Deutschland, 2019, 120 Minuten).
Im hippen Berliner Bezirk Neukölln werden 24 Stunden im Leben einer Gruppe von Endzwanzigern gezeigt.
Malik Berkati
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