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Berlin: Partizipatives „Demokratie-Labor“ im Deutschen Historischen Museum ab 4. April 2019

Demokratie lebt von der Partizipation und dem Engagement aller und ist von einem kontinuierlichen Aushandeln verschiedener Meinungen und Positionen geprägt. Im Rahmen seines Demokratie-Schwerpunkts 2019 ab dem 4. April nimmt das Deutsche Historische Museum in einem interaktiven Demokratie-Labor die gegenwärtigen gesellschaftlichen Aushandlungsprozesse in den Blick und lädt zur kritischen Reflexion ein, wie Demokratie in Deutschland gelingt und auch in Zukunft gelingen kann.

Welche Grundrechte müssen gewährleistet werden, was macht Wahlen zu einem Element der Demokratie, wem werden demokratische Rechte verwehrt, welche sozialen Voraussetzungen müssen für gesellschaftliche Teilhabe erfüllt sein, welche Bedeutung haben Medien und das Recht auf die freie Meinungsäusserung, welche Rolle spielt ziviles Engagement und wie werden Konflikte ausgetragen? Diesen und weiteren Fragen geht das Demokratie-Labor anhand von Originalobjekten aus Gegenwart und Zeitgeschichte nach. So wird beispielsweise das DFB-Fantrikot von Mesut Özil mit der Frage nach Staatsbürgerschaft oder Klaus Staecks Plakat „Gegendarstellung“ mit den Themen Meinungsfreiheit und Hassnachrichten verknüpft. Aktivierende Stationen und partizipative Elemente ermöglichen es den Besucherinnen und Besuchern in sieben Themenräumen und einer zentralen Agora, in Austausch miteinander zu treten, Meinungen zu hinterlassen, den Status quo kritisch zu reflektieren und über Zukunftsvisionen zu streiten. Das Demokratie-Labor ist barrierefrei und inklusiv gestaltet.

— DFB Fan-Trikot Mesut Özil im Demokratie-Labor – WM 2018
© DHM, Foto: P. Schützhold

In der Streit-Bar des Demokratie-Labors diskutieren ab dem 5. Mai an jedem zweiten Sonntag um 15 Uhr zwei Expertinnen und Experten aus dem öffentlichen Leben, was Demokratie ausmacht und wie unsere Gesellschaft gestaltet werden könnte. Zu Gast sind unter anderem Jürgen Dusel (Beauftragter der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen), Prof. Dr. Dieter Gosewinkel (Leiter des Center for Global Constitutionalism im Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung), Olga Grjasnowa (Schriftstellerin), Ulrike Herrmann (Wirtschaftskorrespondentin der taz), Dr. Sascha Liebermann (Professor für Soziologie an der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft, Bonn), Bodo Mende (Vorstand im Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg), Claudine Nierth (Bundesvorstandssprecherin des Vereins Mehr Demokratie e.V.), Lukas Theune (Rechtsanwalt) und Rainer Wendt (Vorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft).

Schulklassen und Gruppen können im Demokratie-Labor an vielseitigen Vermittlungsangeboten teilnehmen, in denen unter anderem diskutiert wird, welche Folgen es haben kann, wenn einzelne demokratische Prinzipien destabilisiert oder ausser Kraft gesetzt werden. Ein umfangreiches Führungsprogramm für Gruppen und Einzelbesucherinnen und -besucher bietet zusätzliche Informationen und Diskussionsangebote.

Demokratie-Schwerpunkt 2019

— Plakat der SPD – Entwurf G. Kretzschmar, Leipzig, 1924/29
© DHM

Von April bis September 2019 steht das Programm des Deutschen Historischen Museums ganz im Zeichen der Demokratie: In der aktuellen Umbruchsituation zwischen dem weltweiten Aufstieg antidemokratischer Strömungen, einem drohenden Brexit und der Europa-Wahl blickt das Museum mit der Wechselausstellung Weimar: Vom Wesen und Wert der Demokratie (4.4.-22.9.2019) und dem Demokratie-Labor (4.4.-4.8.2019) auf die Herausforderungen der Demokratie in Vergangenheit und Gegenwart und erinnert hundert Jahre nach ihrer Gründung an die historischen Errungenschaften der ersten deutschen Republik. Ein profiliertes Veranstaltungs- und Diskursprogramm vertieft die zentralen Fragestellungen von Ausstellung und Labor unter historischen und aktuellen Gesichtspunkten. LeMO (Lebendiges Museum Online), das Geschichtsportal des Deutschen Historischen Museums, des Hauses der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland und des Bundesarchivs, begleitet den Schwerpunkt in seinem 20. Jubiläum mit Beiträgen von Gastautorinnen und -autoren zu den Themen Demokratie und Weimarer Republik.

Text: Daniela Lange

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