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Afrikamera 2023: Eine Filmreise durch die Vielfalt des Kontinents Vom 14. bis 19. November in Berlin

Afrika, ein Kontinent von unvergleichlicher Vielfalt, hat auch eine reiche und facettenreiche Filmkultur hervorgebracht. Wie jedes Jahr verspricht Afrikamera – das Festival für aktuelle Filme aus Afrika und der Diaspora – eine fesselnde Reise durch die verschiedenen Kinolandschaften des Kontinents. Ein faszinierender Trend, der in den letzten Jahren aufgekommen ist, ist die Entstehung eines unabhängigen Kinos, das sich mutig von den traditionellen Konventionen entfernt. Diese neue Generation von Filmemacher*innen bricht nicht nur mit den üblichen Erzählstrukturen, sondern übernehmen auch mutig, ohne Komplexe, die Codes verschiedener Filmgenres. Diese talentierten Künstler*innen tragen nicht nur soziales und politisches Bewusstsein in ihre Werke ein, sondern setzen auch ehrgeizige Ziele im rein filmischen Aspekt ihrer Produktionen. Dieser kreative Ansatz bringt frischen Wind in die afrikanische Filmindustrie und ermöglicht es, Geschichten auf innovative Weise zu erzählen.

Ein herausragender Aspekt des Festivals ist die Präsentation von Filmen aus verschiedenen Regionen Afrikas, wodurch die Zuschauer in die kulturelle Vielfalt des Kontinents eintauchen können. Im Rahmen des Themenschwerpunkts Urban Africa, Urban Movies, werden cineastische Visionen aus den afrikanischen Metropolen präsentiert, die eine Zukunft jenseits westlicher Vorstellungsmuster imaginieren. Die Filme setzen sich mit den Herausforderungen und Chancen urbaner Lebenswelten auseinandersetzen und dabei die Vielfalt und Kreativität afrikanischer Kulturen und Gesellschaften zum Ausdruck bringen. Themen wie Migration, Identität, Geschlechterrollen, Umwelt, Technologie und soziale Gerechtigkeit werden dabei behandelt, eine breite Palette von Geschichten erzählt, die die reiche Tradition und moderne Realität Afrikas widerspiegeln.

Das Festival bietet eine Plattform für afrikanische Filmemacher*innen und ihre Werke und trägt dazu bei, die Vielfalt und Kreativität afrikanischer Kulturen und Gesellschaften einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Das Programm der Afrikamera 2023 umfasst Spiel- und Dokumentarfilme, Kurzfilme und Experimentalfilme, darunter auch solche, die auf grossen internationalen Festivals wie Cannes, die Berlinale oder Sundance premierten und ausgezeichnet wurden.

Zu den Highlights des Festivals gehören Filme wie Mami Wata von C.J. ‘Fiery’ Obasi aus Nigeria, der die Verehrung der Meerjungfrauen-Gottheit Mami Wata in einem kleinen Dorf am Golf von Guinea thematisiert, mit, als Spiegelung, der Vorführung von Yeelen (Mali, Burkina Faso, Frankreich), von dem Veteranen des afrikanischen Kinos Souleymane Cissé, der 1987 in Cannes mit dem Preis der Jury ausgezeichnet wurde, und damit der erste Filmemacher Schwarzafrikas, der einen Preis für einen Film erhält, der in der offiziellen Auswahl vorgestellt wurde. Yeleen erzählt die Geschichte eines jungen Mannes, der von seinem mächtigen Magier-Vater bedroht wird.

— Evelyne Ily – Mami Wata
© trigon-film.org

Erwähnenswert sind noch zwei weitere Filme, die auf den Festivals erfolgreich waren: Banel & Adama, ein Film von Ramata-Toulaye Sy aus dem Senegal, erzählt die Liebesgeschichte zweier Menschen, die in einem abgelegenen Dorf im Norden Senegals leben. In ihrer Welt existiert nur ihre Liebe, doch die Konventionen der Gemeinschaft stellen sich gegen ihre Leidenschaft. Das Debüt, mit Laiendarsteller*innen besetzt, feierte seine Premiere im Wettbewerb der Filmfestspiele Cannes 2023. In Augure (Omen, Demokratische Republik Kongo, Belgien, Frankreich) einem Film von Baloji Tshiani, kehrt Koffi nach 15 Jahren Abwesenheit in den Kongo zurück, um seine schwangere Frau seiner Familie vorzustellen. In einem Umfeld, das ihn als Hexer betrachtet, begegnet er drei Charakteren, die ebenso wie er sich von den Fesseln des Glaubens und ihrer Zuordnung befreien wollen. Nur durch gegenseitige Hilfe und Versöhnung können sie sich von dem Fluch befreien, der auf ihnen lastet. Das Spielfilmdebüt des belgisch-kongolesischen Filmemachers, Schauspielers und Musikers Baloji wurde in Cannes in der Sektion Un certain regard ausgezeichnet und ist nun als belgischer Beitrag für die Oscars ausgewählt worden.

Die ausführliche j:mag Kritik von Mami Wata (auf Französisch) hier zu lesen.

Auf dem Programm stehen auch VR, Performances, eine Festivalparty und ein zweitägige, von Kantarama Gahigiri, Maisha Maene und Adyam Tesfamariam kuratierte Programm, Afro Future(s) Forum erforscht die Verflechtung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft afrikanischer und afrodiasporischer Identitäten – ein eindringliches Angebot zu Afrofuturismus und magischem Realismus durch Filme, Musik und Gespräche.

https://www.afrikamera.de

Malik Berkati

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