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Afrikamera kehrt in die Kinos zurück vom 15. bis zum 21. November 2021, unter dem Motto: Urban Africa, Urban Movies – Youth & Youth Culture

Nach einer pandemiebedingten Unterbrechung im Jahr 2020 – eine Online-Ausgabe hatte jedoch stattgefunden – kehrt das Berliner Festival des afrikanischen Kinos, Afrikamera, mit zwei eigenen Veranstaltungsorten in die Stadt zurück. Einige Gäste sind nach den Filmvorführungen wieder anwesend und freuen sich, wie bei allen Festivals, die seit diesem Sommer wieder stattfinden, auf die Begegnung mit dem Publikum.

Im Kino Arsenal, das Thema „Youth & Youth Culture“ wird im Fokus, Produktionen, die sich mit aktuellen jugend- und popkulturellen Phänomenen in den Metropolen Afrikas auseinandersetzen und zum Gegenstand ihrer Geschichten machen; dazu werden zahlreiche aktuelle Filme präsentiert, die bei der 27. Ausgabe des FESPACO-Filmfestivals unter Leitung von Alex Moussa Sawadogo im Oktober 2021 ausgezeichnet wurden. Und im Rahmen seiner 14. Edition stellt das Festival zudem zusätzlich erstmals ein Programm im Humboldt Forum vor und vereint dabei u.a. Screenings, Publikumsgespräche, interkulturelle Filmbildung, eine VR-Lounge und zur Eröffnung einen „Ciné-Slam“ als Deutschlandpremiere.

Die 14. Ausgabe des Festivals eröffnet im Kino Arsenal mit The Gravediggers’s Wife (Dschibuti, Finnland, Deutschland, Frankreich 2021 am 15.11., Wdh. 17.11.) des finnisch-somalischen Regisseurs Khadar Ayderus Ahmed, der beim FESPACO 2021 mit dem Hauptpreis, dem Golden Stallion of Yennenga ausgezeichnet wurde. Guled und Nasra leben gemeinsam mit ihrem Teenagersohn Mahad in einem Aussenbezirk von Dschibuti-Stadt. Als Nasra aufgrund einer chronischen Nierenerkrankung eine teure Operation benötigt, steht die Familie vor der Herausforderung, das notwendige Geld aufzutreiben, ohne den Zusammenhalt zu verlieren. Der deutsche Produzent des Films, Martin Hampel, ist zum Screening anwesend.

In Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung präsentiert Afrikamera am 16.11. ein Sonderprogramm zur HipHop-Kultur im Senegal. Die Autorin und Regisseurin Fatou Kandé Senghor hat eine 30-teilige Serie kreiert, die aktuell Premiere auf der senegalesischen Plattform Wido feiert und beim FESPACO als beste Fernsehserie ausgezeichnet wurde. In Walabok (Senegal 2021) geht es um die talentierte Mossane, die trotz vieler Hindernisse eine Karriere als Rapperin anstrebt. Nach der Vorführung von drei ausgewählten Episoden findet ein Gespräch zwischen der Künstlerin Achan Malonga und der Regisseurin statt. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.

— Ciné-Slam
© Nomwindé V. Sawadogo

Zur Eröffnung des Programms von dem Festival im Humboldt Forum präsentiert der Slammer Doueslik gemeinsam mit zwei Musikern Filmsequenzen aus 50 Jahren Filmkunst des burkinischen Kinos mit Live-Musik und Poetry in einem neuen Gewand – ein Cine-Slam (17.11.) als Deutschlandpremiere.
Anschliessend porträtiert der Dokumentarfilm Rumba Rules, New Genealogies (DR Kongo, Kanada, Belgien 2020, am 17.11.) von David N. Bernatchez und Sammy Baloji das Schaffen des aus mehr als 30 Musiker*innen bestehenden Brigade Sarbati Orchestra, das mittlerweile in fünfter Generation in Kinshasa das Nachtleben zum Kochen bringt. In Anwesenheit von David N. Bernatchez.

Am 18.11. werden im Humboldt Forum zwei Programme präsentiert: #LANDoftheBRAVEfilm (Namibia 2019), ein Cop-Thriller des deutsch-namibischen Regisseurs Tim Huebschle folgt der Polizistin Meisie Willemse bei ihren Ermittlungen nach einem Serienmörder. Dabei wird sie mit einem düsteren Geheimnis aus ihrer Vergangenheit konfrontiert, das Einblicke in das schwierige Zusammenleben in der postkolonialen Gesellschaft bietet.

Das Festival schliesst am 21.11. mit Freda (Benin, Haiti,Frankreich 2021), einer Produktion aus der afrikanischen Diaspora von Gessica Généus. Freda lebt mit ihrer Familie in einer populären Gegend im zunehmend unruhigen Port-au-Prince. Sie sorgt sich um ihre Ausbildung und die Zukunft ihres zerfallenden Heimatlandes. Ihre Geschwister und Freunde spielen mit dem Gedanken, Haiti zu verlassen. Doch Freda will bleiben und kämpft zugleich in der Schule gegen die fortschreitende Auslöschung der haitianischen Kultur durch weisse Einflüsse. Das Familiendrama feierte seine Premiere beim diesjährigen Filmfestival in Cannes in der Reihe Un certain regard und wurde beim FESPACO 2021 mit dem Silver Stallion ausgezeichnet. Es ist eine Deutschlandpremiere.

La Nuit des rois (Night of the Kings) von Philippe Lacôte
© Afrikamera 2021

Kurzfilmprogramme und Filme für junge Leute ergänzen das reichhaltige Angebot an Spiel- und Dokumentarfilmen, u.a. La Nuit des rois (Night of the Kings; Elfenbeinküste,Senegal,Frankreich, Kanada, 2020, am 20.11.) von Philippe Lacôte, ausgezeichnet mit mehreren internationalen Preisen; Zinder von Aïcha Macky (Niger, Deutschland, Frankreich 2021, am 18.11.), Juju Stories (Nigeria 2021, am 18.11.) von dem Filmkollektiv Surreal16; Souad (Ägypten,Tunesien, Deutschland 2021, am 19.11.) der ägyptischen Regisseurin Ayten Amin.
Das Festival zeigt auch den Film En route pour le milliard (Downstream to Kinshasa, (DR Kongo, Belgien, Frankreich, 2020) von Dieudonné Hamadi am 18.11. – j:mag hat der im Film beschriebenen Situation einen Artikel gewidmet (auf Französisch).

Begleitend zum Festivalprogramm ist im Zeitraum vom 17. bis 21.11. bei freiem Eintritt im Foyer des Humboldt Forums eine Virtual Reality-Lounge mit aktuellen Produktionen aus Dakar, Lagos, Accra, Nairobi und Johannesburg zu erleben: „Urban Africa, Urban Movies“ in VR.

Alle Informationen zum gesamten Festival gibt es hier: https://www.afrikamera.de

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