Die Akademie der Künste in Berlin fordert humanen und rechtsstaatlichen Umgang mit Julian Assange
Die Akademie der Künste zeigt sich besorgt um den Zustand von Julian Assange. Wie der Journalist, Publizist und Verleger in seiner unbegründet weiterlaufenden Isolationshaft im Londoner Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh behandelt wird, zeigt ein Fehlen rechtsstaatlicher Standards.
Der bisherige gerichtliche Umgang mit Julian Assange ist ein Beispiel der Erosion demokratischer Grundwerte. Die zu erwartende Überstellung an US-amerikanische Gerichte mit dem dort neu geltenden Espionage Act wird weitreichende Konsequenzen für die Situation aller Journalistinnen und Journalisten weltweit haben, in der direkten Folge auch für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Künstlerinnen und Künstler. Bedroht ist nichts weniger als die Freiheit des Wortes. Julian Assange ist das Exempel, das statuiert wird, um eine Einschüchterung und Schwächung der vierten Instanz zu erwirken. Einem Angriff auf die Freiheit der Presse, der Wissenschaft und der Kunst darf nicht über vermeintlich demokratische Instanzen stattgegeben werden.
Die Akademie der Künste fordert einen humanen und rechtsstaatlichen Umgang mit Julian Assange.
Gegründet im Jahre 1696, gehört die Akademie der Künste in Berlin zu den ältesten europäischen Kulturinstituten. Sie ist eine internationale Gemeinschaft von Künstlern und hat in ihren sechs Sektionen Bildende Kunst, Baukunst, Musik, Literatur, Darstellende Kunst, Film- und Medienkunst derzeit insgesamt 421 Mitglieder.
Die Akademie der Künste ist ein Ausstellungs- und Veranstaltungsort, eine Stätte der Begegnung von Künstlern und Kunstinteressierten und der öffentlichen Debatten über Kunst und Kulturpolitik. Mit über 1200 Künstlernachlässen und einer umfangreichen Kunstsammlung und Bibliothek zählt das Archiv der Akademie zu den bedeutendsten interdisziplinären Archiven zur Kunst des 20. Jahrhunderts.
Mit ihrem Veranstaltungsprogramm stellt die Akademie der Öffentlichkeit künstlerische Positionen der Gegenwart vor und widmet sich der Pflege des kulturellen Erbes. In ihren beiden Stammhäusern im Zentrum Berlins – am Pariser Platz im Bezirk Mitte und am Hanseatenweg in Tiergarten – zeigt die Akademie Ausstellungen, veranstaltet Konzerte, Debatten, Lesungen, Preisverleihungen, Film-, Theater- und Tanz-Aufführungen.
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