Kultursommer 2017 im Jüdischen Museum Berlin
Sommer der starken Frauen
13. Kultursommer im Jüdischen Museum Berlin vom 2. Juli bis 9. September 2017
Inspiriert von der aktuellen Ausstellung Cherchez la femme. Perücke, Burka, Ordenstracht widmet sich der diesjährige Kultursommer den unbeugsamen Frauen der jüdischen Vergangenheit und Gegenwart. Aus den USA bereichert Molly Antopol das literarische Programm: Zusammen mit Schauspielerin Katharina Marie Schubert liest und spricht die Autorin über die Frauen, die ihre Geschichten inspirieren, über Politik, Privatsphäre und den Kalten Krieg. Beim großen Sommerfest erwarten die grossen und kleinen Besucher*innen Musik und Comedy, lebensgrosse Puppen, Bastelstationen sowie plätschernde Springbrunnen und Street-Food-Köstlichkeiten.
die Musikliebhaber*innen kommen auch nicht zu kurz – z.B. Fado auf Jiddisch! Die Pariser Sängerin Noëmi Waysfeld sorgt zusammen mit ihrem kongenialen Trio Blik für transkulturellen Musikgenuss. Die Konzerte der Reihe Jazz in the Garden unter freiem Himmel sind inzwischen zu einem festen Termin im Berliner Kulturkalender geworden. Die musikalische Reise der beliebten Matineen führt dieses Jahr von Lissabon über Paris und Tel Aviv nach New York, von Jazz-Standards der großen Damen des Broadway mit dem Olivier Hutman Trio & Stephy Haik über die minimalistischen Klänge der Pianistin Julie Sassoon bis hin zu der Cellistin ILLAY mit ihrer experimentellen Mischung zwischen Orient und Okzident.
Picknickkörbe
Kulinarisch begleitet das Museumscafé Schmus das Sommerprogramm mit frischen und leichten Köstlichkeiten. Speziell zu den Jazzmatineen wird ein Picknickkorb angeboten. Bestellungen unter Tel. +49 (0)30 257 96 751 oder per E-Mail an: cafe-jmb@koflerkompanie.co
Das Sommerfest am 2. Juli
Auftakt des Kultursommers ist das Sommerfest mit Musik und Comedy am Sonntag, dem 2. Juli. Von 14 bis 19 Uhr erwarten die Besucher Musik, Comedy, Street Food und ein abwechslungsreiches Kinderprogramm im Museumsgarten: Singer-Songwriterin Noam Bar, die deutsch-muslimische Satiregruppe »Datteltäter«und der Puppenspieler Benno Lehmann bestreiten das Bühnenprogramm. Zudem feiert das deutsch-israelisch-syrische Musikprojekt »Mediterranean Collective« mit Special Guest Yael Badash seine Bühnenpremiere. Stündlich werden die Sonderführung »Anziehsachen – Ansichtssachen« durch die Ausstellung »Cherchez la femme« und die Führung »Rund um das Jüdische Museum Berlin« angeboten.
Kinder gestalten mit Modeschülern Kostüme aus Papier oder können sich auf dem Bobby Car Parcours austoben. The Future Breakfast, Feiner Herr, RefuEat und Koflers Grill bieten den Besuchern im Platanenwäldchen Falafel, Bagels, Gegrilltes und Pancakes an. Der Eintritt zu den Veranstaltungen im Garten ist frei, bei schlechtem Wetter findet das Sommerfest im Glashof statt. Die Führungen und der Eintritt in die Dauerausstellung werden zum Sommerfest-Spezial-Preis von 5 Euro angeboten.
Weibliches Line-Up bei Jazz in the Garden
An vier Sonntagen um 11 Uhr treten dieses Jahr erstmals vier Jazz-Musikerinnen auf: Den Anfang macht die britische Pianistin Julie Sasson mit ihrem Quartett. Die französisch-amerikanische Sängerin Stephy Haik interpretiert ihr Programm »Vom Shtetl an den Broadway« zusammen mit dem Olivier Hutman Trio Jazz-Standards von Sophie Tucker bis Barbara Streisand. Einen Vorgeschmack auf ihr Debüt gibt die Sängerin, Komponistin und Cellistin Ilay zusammen mit ihrer Band. Sie hat ihr Programm exklusiv für den Kultursommer im Jüdischen Museum Berlin zusammengestellt. Den Schlusspunkt setzt Noemi Waysfeld, die mit dem Trio »Blik« portugiesischen Fado auf Jiddisch interpretiert. Zu den Konzerten am 16.7., 30.7., 13.8. und 27.8. wird ein Kinderprogramm mit Mazze Backen und anderen Aktivitäten angeboten.
Lesungen von und mit starken Frauen
Drei Lesungen mit Lebensgeschichten von starken Frauen finden jeweils samstags um 18 Uhr im Glashof statt: Die US-amerikanische Schriftstellerin Molly Antepol, die mit ihrem Debüt »Die Unamerikanischen« bekannt geworden ist, gewährt einen Einblick in ihr bisher unveröffentlichtes Romanprojekt »The After Party«. Iris Berben liest aus dem erzählerischen Werk Paula Bubers, das in Werkgemeinschaft mit ihrem Mann Martin Buber entstand. In Anwesenheit von Bubers Urenkelin Tamar Goldschmidt stellt sie ausgewählte Texte und bisher unveröffentlichte Briefe vor. Bei der letzten Veranstaltung des Kultursommers treten vier Lyrikerinnen unter dem Motto »Inzwischen Zeilen« in einen hebräisch-deutschen Dialog: Maya Kupmerman und Zehava Khalfa, die aus Israel stammen und in Deutschland leben, lesen und diskutieren mit den deutschen Poetinnen Gundula Schiffer und Heike Willingham. Der Eintritt zu den Lesungen am 15.7., 5.8. und 9.9. ist frei.
»Jewy & daring!«: Lange Nacht der Museen
Am Samstag, dem 19. August bleibt das Haus zur Langen Nacht der Museen von 18 bis 2 Uhr geöffnet. Unter dem Motto »Jewy & daring!« gibt es stündlich Screenings, Expertengespräche und Expressführungen zu Frauen und Männern, die sich über starre gesellschaftliche Rollenbilder hinweggesetzt haben. Die Screenings im Glashof zeigen ab 19:15 Uhr stündlich auf vier Monitoren Szenen aus zwei Serien: zum einen aus der vielfach ausgezeichneten Amazon-Serie »Transparent« und zum anderen aus der Doku-Serie »Spectrums« mit Porträts von Menschen aus der Transgender Community in Israel, darunter dem Transgender-Model Hari Nef. Die Filmemacher Zohar Melin Ezra und Afek Testa Launer sind zu Gast und sprechen im Anschluss an die Screenings von »Spectrums« mit dem Autor und Journalist Daniel Schreiber.
Das komplette Programm: www.jmberlin.de/kultursommer
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