Auteur : Dieter Wieczorek

Cinéma / KinoCulture / Kultur

Eine poetische Rebellion in den Himmel geschrieben – Interview mit Sissel Morell Dargis, Regisseurin des Dokumentarfilmes Balomania, präsentiert in Nyon’s Visions du Réel Festival 2024

Balomania ist der Titel eines Dokumentarfilms über eine bis heute lebendige Tradition, riesige Ballons zu fabrizieren, um sie an verborgenen Orten zum Himmel gleiten zu lassen, ein Spektakel, das nur für wenige Minuten sichtbar ist. Diese sehr komplexe Praktik verbindet religiöse, soziale und politische Kontexte. Man kann sie u. a. als eine in den Himmel geschriebene Rebellion gegen die geltende Ordnung interpretieren.
Interview mit der Filmemacherin Sissel Morell Dargis über ihren in Nyons Vision du Réel im Programm Grand Angle präsentiertes Werk. (…)

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Berlinale 2024Cinéma / KinoCulture / Kultur

Berlinale 2024 – Panorama : Ein Land zwischen Sektierertum und Korruption: der Libanon

Myriam El Hajj Dokumentarfilm über den Stand der Dinge im Libanon beginnt mit einer Performance junger Aktivisten, die Rede- und Denkfreiheit fordern, ein Leben ohne dauerhafte Beobachtung und Befragung, ein Land ohne eine korrupte Familienmafiapolitik und ohne Fanatiker. Einer der Aktivisten ist Joumana Haddad, eine Kandidatin für das Regierungsparlament. In wenigen Tagen werden die ersten Wahlen nach 9 Jahren stattfinden. (…)

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Cinéma / KinoCulture / Kultur

IFFR2024: Denken als Performance – In Rotterdam präsentieren Jenni und Lauri Luhta ein erstaunlich grenzüberschreitendes Filmwerk

Einer der wirklich aus dem Rahmen fallenden Werke in Rotterdams Film Festival 2024  betitelt sich schlicht Moses. Jenni und Lauri Lutha kreierten in Eigenregie ein ästhetische und inhaltlich hochkomplexes und provokantes Filmereignis, in dem sie  zugleich die einzigen beiden Protagonisten Siegmund Freund (Jenni) und Moses (Lauri) selbst spielen. (…)

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Cinéma / KinoCulture / KulturForum citoyen / Bürgerforum

FIPADOC – Ist Widerstand möglich? Dutzende Aktivisten leben im Freien, um einen Wald zu schützen

(…) Dutzende vorwiegend jungen Menschen besetzen zwischen Aachen und Köln einen Wald dauerhaft, um den Energiekonzern um RWE daran zu hindern, die Waldflächen abzuholzen, um Grabungsarbeiten zur Kohlegewinnung voranzutreiben, ausgerechnet Kohle, die bereits ganz oben auf der Liste der planetarisch zu vermeidenden Energieträger steht. Die Aktivisten versuchen eine Symbiose mit der Natur zu leben: Ihr Lebensmodell kann nicht Autonomie beanspruchen, aber zumindest ist ihr Verweilen in selbstgefertigten Baumhütten weit ökologischer als das Übliche in gut geheizten Wohnungskammern. Sie wollen durch ihre andauernde Aktion die Gesellschaft zum Umdenken veranlassen, vor allem aber, das Naturgebiet als Lebensort einer Fülle von Lebewesen schützen. (….)

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FIPADOC – Der Traum eines möglichen Lebens im Irak

Es ist schwer vorstellbar und doch wahr. Kurz nach der Vertreibung der ISIS aus dem nördlichen Irak haben 6 Journalisten einen Traum, für dessen Realisierung sie alle Mittel aufbringen: die Gründung einer unabhängige Radiostation mit dem Ziel, alle religiösen und ideologischen Schranken zu überwinden und beizutragen zur Etablierung einer neuen friedlichen Staatsgemeinschaft. Das Projekt soll inmitten der ehemaligen ISIS Hochburg Mossul beginnen. (…)

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Watch Docs Festival : Der Untergang des Widerstandes gegen den Klimawandel in Zeitlupe

Wenig Dokumentarfilme bieten die Möglichkeit, aktive Verantwortung tragende Politiker aus grösster Nähe out of record zu beobachten. 70/30 der dänischen Regisseurin Phie Ambo ist einer von ihnen. Kürzlich in Warschaus Watch Docs präsentiert, folgt der Film dem 2019 ins Amt kommende Minister für Energie und Klima Dan Jørgensen und seiner engagierten vertrauten Kollegin Ida Augen, die sich von Beginn an zur Sprecherin der rebellierenden Jugend macht. (…)

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Watch Docs Festival: Leichenberge als Fake News – die Grenzen des Dokumentierens

Wir sollten von Anfang an nicht vergessen, dass wir in 20 Days in Mariupol Bilder sehen, die unter Lebensgefahr entstanden sind. Nach ersten russischen Kriegsdrohungen verliessen alle internationalen Filmteams die Hafenstadt, bis auf ein kleines Team, dem wir diesen Film verdanken.
Wir wissen, was wir zu erwarten haben und die Frage nach der politischen und kulturellen Funktion des Aufzeichnens des reinen Horrors wird zu stellen sein. Denn was hier geschah, ist durchaus mit den Aktivitäten der israelischen Armee im aktuellen Gaza vergleichbar. Was ideologisch gern auseinandergehalten wird, ist faktisch die gleiche Wirklichkeit: die Tötung von Tausenden zivilen Opfer durch eine militärische Aktion.

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WATCH DOCS festival : Der ferne Blick auf Covid-19

Nikolaus Geyrhalters (*Wien 1972) unverkennbaren Dokumentarstil ist gekennzeichnet durch lange Sequenzen, unbewegliche Kameraeinstellungen und Verzicht auf musikalische Begleitung, wie auch weitgehend auf Interviews. Es lässt die Dinge selbst sprechen. Man könnte seinen Stil einem suggestiven Realismus nennen, der zuweilen zu einen magischen Realismus kulminiert. Seine Bilder bleiben im Bewusstsein haften, gerade weil ihnen Zeit gegeben wird, ihre Wirkung zu entfalten. Eines der grössten Human Rights Festivals, Warschaus WATCH DOCS, widmete dieses Jahr Geyrhalter ein Sonderprogrammblock. (…)

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