Berlinale 2025 – Die Kurzfilmperlen der 75. Berlinale
Die Regisseurin Giselle Lin ermöglicht dem Zuschauer in ihrem Werk Children’s Day ein sensibles Eintauchen in den Lebenskosmos einer 8-jährigen, die in Singapur lebt. Die junge angehende Frau ist konfrontiert mit der der bekanntlich hochgestressten Leistungsgesellschaft und dessen Konsequenzen in ihrem emphatisch mittreibenden Elternhaus. Mehr als das, findet sich die stille und unsichere Xuan konfrontiert mit einem patriarchisch aggressiven Vater und egozentrischen Schwestern, von denen sie keine Hilfe erwarten kann. In dieser Welt, bis auf wenige Aufmerksamkeiten ihrer Mutter, auf sich allein gestellt sucht Xuan ihre Schwächen und Einschränkungen vor ihren Mitschülerinnen zu verbergen, doch Giselle Lins empathisches Nachspüren ihrer Hauptfigur lässt den Zuschauer miterleben, in welchem Masse schon die kleinste Bemerkung über ihre Aussehen die junge Frau zutiefst verunsichern und verletzen kann. Wie wichtig es in diesem einsamen und unbestätigten Leben es sein kann, eine Freundin zu finden, wird als zweite Leitlinie ingeniös in den Film eingeflochten. Freundschaft ist die einzige Kraft, die Xuan Lebensmut gibt. (…)
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