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Sélection des 10 films préférés de l’année 2022 par nos trois critiques de cinéma– Auswahl der beliebtesten Filme des Jahres 2022 von unseren drei Filmkritiker*innen

Nos trois critiques maison, Firouz E. Pillet, Harald Ringel et Malik Berkati ont vus à eux trois des centaines (milliers ?) de films cette année, en festival et en projection de presse, dans tous les formats et les genres. La rédaction leur a demandé de faire une sélection de leurs films préférés, ils et elle ont râlé, car difficile de se tenir à 3 ou 4 films, mais ils et elle y sont arrivé·es ! Voici en français pour Firouz et Malik et en allemand pour Harald leurs choix.

Unsere drei Hauptkritiker*innen Firouz E. Pillet, Harald Ringel und Malik Berkati haben in diesem Jahr Hunderte (Tausende?) von Filmen gesehen, sowohl auf Festivals als auch in Pressevorführungen, in allen Formaten und Genres. Die Redaktion hat sie gebeten, eine Auswahl ihrer Lieblingsfilme zu treffen – sie haben gemeckert, weil es schwierig ist, sich auf drei oder vier Filme zu beschränken; irgendwie haben sie es aber geschafft! Hier ist ihre Auswahl auf Französisch für Firouz und Malik und auf Deutsch für Harald.

Sélection de Firouz E. Pillet

Elvis , de Baz Luhrmann

Baz Luhrmann a su remarquablement sortir des sentiers battus du biopic dans une forme conventionnel en s’autorisant toutes les fantaisies formelles possibles, faisant se succéder des inscriptions dans une explosion de couleurs bigarrées et vives, dignes des meilleurs tableaux pop-up, lesquelles inscriptions se superposent sur l’écran parfois fragmenté en huit images différentes. Envoûtant et au rythme endiablé dès les premières scènes, le montage échevelé du film, judicieusement accompagné par les succès du King, désarçonnent d’emblée mais séduit aussitôt, emportant le public à travers un circuit de montagnes russes à l’instar de la carrière et de la vie d’Elvis Presley. Les deux heures et trente-neuf minutes passent en un éclair et on en redemande une fois le générique de fin achevé. Lire la critique ici.

Elvis de Baz Luhrmann
© 2022 Warner Bros. Ent. All Rights Reserved

Argentina 85, de Santiago Mitre

En rappelant ce chapitre noir de l’Argentine au travers du procès des dirigeants de la dictature militaire, Santiago Mitre  réussit l’habile tour de force de faire revivre l’histoire sans sombrer dans le passéisme. Doté d’un fort et immédiat pouvoir d’évocation, le film permet de comprendre les tenants et les aboutissants du procès qui changea l’histoire de l’Argentine comme celle des Argentins et signe un mélodrame basé sur des événements réels, ce qui ne l’empêche pas de ponctuer le récit de quelques étincelles d’humour. Tirant des parallèles audacieux entre le passé (le procès des dirigeants de la junte militaire) et l’avenir (celui des spectateurs comme des Argentins), la narration rondement menée autopsie de manière glaciale un peuple meurtri et divisé après des années de répression. La distribution est excellente, à commencer par Ricardo Darín, qui livre une la prestation  impeccable comme à l’accoutumée. Alors que plusieurs figures politiques dans certains pays d’Amérique latine songent avec nostalgie aux dictatures passées, à commencer par Jair Bolsonaro, Argentina 85 invite à une réflexion bienvenue qui s’impose bien au-delà de la projection. Lire la critique ici.

Holy Spider (Les nuits de Mashhad) d’Ali Abassi

En Iran, au début des années 2000, un père de famille se lance dans sa propre quête religieuse et décide de nettoyer la ville sainte de Masshad de ses prostituées. L’enquête policière piétine, ce qui décide une journaliste à enquêter sur ces assassinats, tirant l’effroyable constat que ce sont des  féminicides en série qui ne sont pas vus comme tels, ni par une partie de la population ni par les autorités de Mashhad. Menant la narration tel un polar noir et poignant sur la condition des femmes en Iran, Ali Abassi se base sur l’histoire bien réelle de Saeed Hanaei, un tueur en série de prostituées – qu’il étranglait à l’aide de leur foulard – qui sévit à Mashhad de 2000 à 2001. Elaborant le portrait chirurgical d’une société patriarcale où la religion d’état côtoie la misogynie, Holy Spider est un film coup de poing sur la condition féminine en Iran et qui se regarde désormais avec une lunette de lecture tristement actuelle de la répression des manifestations qui ébranlent l’Iran depuis la mort de  la jeune Kurde Mahsa Amini.

Firouz E. Pillet

Auswahl von Harald Ringel

Meine 3 Lieblingsfilme des Jahres kommen aus meinen 27 besten Filmen von 2022.

Das Licht aus dem die Träume sind ( Last Film Show)

Der in Indien geborene Regisseur, Produzent und Autor Pan Nalin verquickt hier seine eigene Geschichte, wie er durch seine Faszination für Film seine Heimat und Familie verliess, um Regisseur zu werden. Dies wird vermischt mit ausgedachten Elementen.
Der neunjährige Samay (Bhavin Rabari) wird beim ersten Kinobesuch von der Faszination für Film umgehauen. Er lebt nur noch für das Ziel Filme im Kino zu sehen und selbst Filme zu machen. Sein strenger Vater (Dipen Ranal) will, das er etwas Vernünftiges macht und zur Schule geht. Durch das gute Essen seiner Mutter (Richa Meena) freundet er sich mit dem Filmvorführer Fazal (Bluvesh Shrimali) an, der ihn Filme im Vorführraum sehen lässt und ihm das Vorführen beibringt. Mit gestohlenen Filmrollen macht er eigene Filmvorführungen für Freunde. Da es keinen Ton gibt, machen die Kinder den Ton selbst. Und auch eigene kleine Filme beginnt er zu drehen. Doch die Zeiten ändern sich und der Vorführer wird nicht mehr gebraucht. Der Wandel vom 35mm- Film zu digitalen Vorführungen verändert den Kinobetrieb für immer.
Pan Nalins Film ist der ideale Film für alle Filmfans und vor allem auch für Freunde der analogen Filmvorführungen mit echtem Celluloid. Der Film bietet aber auch eine sehr schöne berührende Geschichte mit schönen Bildern und guten Schauspielern. Die traurigste Szene im Film ist, wenn Samay dem Lastwagen mit den zu vernichtenden Filmrollen hinterher fährt, eigentlich um sich Filmrollen zu besorgen, aber dann in der Fabrik landet, in der das Celluloid eingeschmolzen und zu Plastikarmreifen für indische Frauen umgearbeitet wird. Wenn er am Schluss im Zug seiner Zukunft als Regisseur entgegen fährt benennt er die Armreifen mit Namen von Regisseuren und Schauspielern. Auch das ein Verweis auf Nalins eigenes Leben. Den kann man inzwischen als Weltbürger bezeichnen, macht er seit 2000 seine Langfilme wie Samsara, 7 Göttinnen oder Valley of Flowers, überall in der Welt als Koproduktionen mit verschiedensten Ländern und in diversen Sprachen. Und er ist Fan von alten Hollywoodfilmen und europäischem Kino. Deshalb auch die Namen für die Armreifen.

Der Film hat das Zeug zum Kultfilm à la Die Letzte Vorführung (The Last Pictureshow) von Peter Bogdanovich. Der erzählte 1971 vom Kinosterben in der amerikanischen Provinz. Last Film Show erzählt nun auch vom Sterben des analogen Films.

Ennio Morricone – Il Maestro

Ein Dokumentarfilm über einen der grössten, wenn nicht den grössten Filmmusikkomponisten aller Zeiten. Was einem zunächst in den Sinn kommt: wird er wirklich neue Erkenntnisse bieten? Ennio Morricone galt immer als sehr scheu und hat kaum Einblicke in seinen Schaffensprozess und sein Privatleben gewährt. Aber die zweieinhalbstündige Dokumentation von Giuseppe Tornatore bietet genau das und macht den Film zu einem Erlebnis für jeden Fan seiner Musik und zeigt vieles, wodurch man noch zum Fan werden kann, wenn man es nicht schon ist. Der italienische Regisseur Giuseppe Tornatore war mit Morricone befreundet, seit dieser ihm den Soundtrack zu Cinema Paradiso geschrieben hatte. Und weitere Zusammenarbeiten folgten. Deshalb durfte er bei Ennio zu Hause drehen, was für andere tabu war. Man merkt das Vertrauen, das er in seinen Regisseur setzte, gewährte er ihm Details seiner Karriere und Bilder von Zuhause, die man so noch nicht gesehen hat. Da gibt es eine Szene, wo er Frühsport treibt, was er vor dem morgendlichen Komponieren getan hat (was allerdings nur Angabe war, wie sein Bruder später sagte), und man sieht ihm zu, wie er in Minuten in seinem Büro Melodien mit dem Bleistift aufs Notenpapier schreibt. Der Film ist chronologisch aufgebaut, beginnt mit seiner Kindheit, in der sein Vater ihn zum Trompetenspieler machen wollte, was er aber nie mochte. Er entschied sich für eine Ausbildung in klassischer Musik, und litt Jahrzehnte daran das sein verehrter Professor bis ins hohe Alter seine Arbeit für italienische Schlagersänger und seine Filmmusik nie respektierte. Erst sehr viel später gratulierte er ihm dann doch noch. Anfangs schrieb und produzierte er Lieder für italienische Sänger, lieferte jede Menge Hits. Dadurch kam er dann zur, wo er den Oscar unverständlicherweise nicht gewann, kamen auch immer mehr amerikanische Filme hinzu. Der Oscar blieb ihm bis zu seinem späten Ehrenoscar und danach für wenig Komponiertes in Tarantinos The Hateful Eight verwehrt.

Der Film zeigt sein ganzes Leben in vielen, teilweise rarem Originalmaterial, vieles extrem gut auf seine und die Aussagen anderer Interviewter abgestimmt, vielen Filmausschnitten und bietet neben Morricones interessant Erzähltem auch Interviews mit Kollegen wie John Williams und Hans Zimmer, seinen Regisseuren, wie Lina Wertmüller, Clint Eastwood und Quentin Tarantino und anderen Musikern wie Zucchero, James Hatfield oder Joan Baez, die mit dem Titellied zu Sacco & Vanzetti ihre grössten Erfolg hatte. Und allen merkt man an, wie sehr sie ihn veehren.
Ein erstklassiger Dokumentarfilm, der mit seinen zweieinhalb Stunden Laufzeit eher zu kurz als zu lang ist. Das könnte man noch Stunden weitersehen.

Ennio Morricone – Il Maestro von Giuseppe Tornatore
© Piano B Produzioni

X

Als Freund des Genrefilms und vor allem des Horrorfilms, habe ich als dritten Lieblingsfilm X ausgesucht. X ist der neue Horrorfilm von Ti West. Ti West dreht seit 2013 erstklassige Horrorfilme, die immer aussehen als wären sie in den späten siebziger/frühen achtziger Jahren gedreht. Sowohl von der Bildgestaltung (auch die Kamera ist, wie vieles andere auch von ihm), als auch dem Skript und den Figuren, wähnt man sich in dieser Zeit. Auch das X im Vorspann ist der Freigabekarte der MPAA (Pendant zur deutschen FSK) nachempfunden.

Eine Gruppe von 6 Filmemachern fährt 1979 in die tiefste Einöde von Texas, um dort einen Pornofilm (The Farmers Daughters) zu drehen, um damit bekannt zu werden. Es ist die Zeit der sexuellen Befreiung und der Beginn des Hardcorefilms. Dazu haben sie ein einsam gelegenes Farmhaus gemietet. Die Vermieter, ein altes Ehepaar, sind allerdings schon bei der Ankunft eher unfreundlich-verschroben. Schon beim Erkunden der Umgebung wird die Atmosphäre immer düsterer und man ahnt, dass das alte Ehepaar ein dunkles Geheimnis hat. Auch ist der Film gespickt mit Zitaten anderer Horrorfilme aus der Zeit, erinnert hier doch vieles an das The Texas Chain Saw Massacre von Tobe Hooper. Die grandiose Schwimm/Krokodil-Szene, teilweise mit Drohne gefilmt lässt einen an Filme wie Eaten Alive (auch von Tobe Hooper) denken, erfüllt jedoch bewusst den Spannungsaufbau nicht. Die Schauspieler sind sehr gut und bewusst ausgewählt. Mia Goth (Suspiria, High Life; A Cure for Wellness), und Jenna Ortega (Scream; The Babysitter: Killer Queen; Wednesday) sind bereits gern gesehene Grössen im Horrorfilm. Brittany Murphy, eher bekannt durch Pitch Perfect und Hairspray hat aber auch schon Genre wie Promnight gedreht. Bei den Männern glänzen Martin Henderson als Produzent und Owen Campbell als Regisseur. Der männliche Star ist Scott Mescudi, besser bekannt als Musiker Kid Cudi. In der zweiten Hälfte wird der Film dann auch recht blutig, ja schon fast ein Splatterfilm. Eine weitere Besonderheit ist, das Mia Goth sowohl eine Darstellerin des Films und auch die alte Farmersfrau mit härteren Neigungen spielt. Schon vor Ende der Dreharbeiten in der Coronazeit hat Ti West bereits das Drehbuch zum Prequel geschrieben, welches in Amerika bereits angelaufen ist .Hoffentlich auch bald bei uns. Und eine Fortsetzung ist bereits in Vorbereitung.

Ein Film (oder eine neue Reihe) die jeden Retro-Horrorfan begeistert.

Harald Ringel

Sélection de Malik Berkati

De ma liste de 10 films préférés de cette année, je voudrais pointer quatre films aux genres différents.

La Ligne d’Ursula Meier.

À l’instar de Home ou L’Enfant d’en haut (Ours d’argent – mention spéciale du jury à la Berlinale 2012), l’histoire qui débute dans La Ligne n’a rien d’extraordinaire, si ce n’est ce petit élément déclenchant qui pousse la normalité juste ce qu’il faut dans la direction de la marge pour accrocher notre attention. Le génie d’Ursula Meier est dans l’approche de son objet cinématographique, son écriture qui sublime les univers et les situations a priori banales. Mine de rien, au fil du temps, le public passe d’un poste d’observation face à l’écran à une position d’inflitré.e dans l’histoire narrée. Par quel moyen ?, on ne le sait pas vraiment ! La réalisatrice parvient par petites touches effleurées à provoquer de grandes émotions liées à l’intime, à la familiarité des configurations, sans jamais essayer de forcer le sentiment, de surexpliquer les intentions. Nous adhérons à sa proposition un peu malgré nous, soudainement on réalise que l’on se trouve en plein dedans, au milieu de ses personnages, à les regarder évoluer autour de nous. Ursula Meier est tout simplement une magicienne ! Lire la suite de la critique faite à la Berlinale.

Le film sort en Suisse le 11 janvier et en Allemagne le 23 janvier. À cette occasion vous pourrez retrouver dans nos pages les interviews d’Ursula Meier et de Stéphanie Blanchoud, ainsi qu’une nouvelle critique.

R.M.N. de Cristian Mungiu

Le réalisateur roumain expose, sans prendre de pincettes du politiquement correct, la xénophobie ordinaire, quotidienne, qui trouve son équivalent dans chaque société, mais aussi les dommages de l’éducation masculiniste, les absurdités du système de subventions européennes, la difficulté de vivre ensemble. Ces aspects se retrouvent dans une scène d’une quinzaine de minutes, à couper le souffle, prise comme tout le film en un plan-séquence, sorte d’assemblée populaire où chaque groupe ethnique – roumain, allemand, hongrois – parle dans sa langue et va décider du sort des sri-lankais, scène-matrice de laquelle jaillit toutes les peurs, les récriminations, les violences de cette communauté repliée sur elle-même. Un Français membre d’une ONG qui a pour mission de compter les loups de la région va également en faire l’expérience, par l’assénement de quelques vérités qui renvoient à celles et ceux qui voudraient un peu rapidement juger cette communauté – un reflet peu reluisant de notre propre vision du monde. Lire la suite de la critique et l’interview de Cristian Mungiu.

Sigurno mjesto (Safe Place) de Juraj Lerotić

Le titre du film, que l’on pourrait traduire en français par « lieu sûr », n’en a que le nom, tant on ressort de ce film sonnés, voire déboussolés. L’histoire, à l’instar de sa réalisation, est minimaliste, arrache les micro-aspérités de peaux qui restent sur son ossature pour en livrer la substantifique moelle : Une tentative de suicide de Damir (Goran Marković) créé une faille qui se nourrit de manière primaire dans la course désespérée de son frère Bruno (Juraj Lerotić) et de sa mère (Snježana Sinovčić Šiškov) de le mettre à l’abri – les tentatives de comprendre l’acte restant au second plan. Comment sauver l’être aimé de thanatos ? Peut-on réellement protéger quelqu’un de ses pulsions de mort ? Damir a conscience que son acte est incompréhensible pour les siens, qu’il leur fait du mal, et pourtant il semble être sous l’emprise d’une dissociation de sa raison et de sa pulsion fatale. Ce sont à ces questions que sont confrontés les protagonistes qui, sur la ligne de leur temps qui s’accélère, se démènent dans un univers en léger décalage de celui des autres. Lire la suite de la critique.

Nelly & Nadine de Magnus Gertten

— Nadine Hwang – Nelly & Nadine
© Gustaf Boge / Auto Images

Magnus Gertten plonge sa caméra dans des images d’archives prises dans le port de Malmö le 28 avril 1945. Ce jour-là, près de 2000 survivant.es des camps de concentration nazis débarquent dans la ville portuaire. La voix de Gertten pose le contexte de ce qu’il montre tout en semblant chercher dans les images, les visages quelque chose ou quelqu’un.e. Des femmes et des enfants sourient, font des signes de la main, le cinéaste s’attardent au ralenti sur ces mouvements, lorsque enfin nous découvrons qui il veut nous présenter : Nadine Hwang. Ce point de départ va ouvrir le chemin à une histoire extraordinaire, celle d’un amour né en camp de concentration qui va durer jusqu’à la fin de la vie d’une des deux amoureuses, en un temps où les couples homosexuels vivaient en toute discrétion, pour ne pas dire cachés. Nelly et Nadine se sont rencontrées pour la première fois à Noël en 1944, dans le camp de Ravensbrück. Lire la suite de la critique ici et l’interview du documentariste suédois ici.

Malik Berkati

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