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Auteur : Harald Ringel

Cinéma / KinoCulture / KulturRecit / Bericht

Filmfest Hamburg 2022 – 30 Jahre für die Vielfalt des Films

Das Filmfest Hamburg, das vor 30 Jahren aus den alten Festivalversuchen, die aber mehr einer reinen Previewveranstaltung glichen, hervorging, dann unter seinem früheren Leiter Josef Wutz neue Konturen annahm und nun seit vielen Jahren erfolgreich von Albert Widerspiel geleitet wird, war in diesem Jahr nach zwei durch Corona bedingten verkleinerten Ausgaben wieder recht normal am Start. Die Programmauswahl des Festivalteams bot wie immer eine gute Mischung von erfolgreichen Filmen der grossen Festivals wie Cannes, Venedig und Locarno, vermischt mit Entdeckungen anderer Filme, sowie deutschen Kino- und Fernsehfilmen. Dabei standen auch diesmal Filme mit gesellschaftlich relevanten Themen und klaren politischen Aussagen im Mittelpunkt, aber auch Unterhaltsames bis hin zum Genrefilm wurde geboten. Die Filmanzahl von ca. 120 Filmen blieb im Vergleich zu Vorcoronazeiten weiter etwas verkleinert, was aber eher von Vorteil ist. Der Fokus liegt dadurch deutlich stärker auf den ausgewählten Filmen und stärkt die Aufmerksamkeit auf diese. Das sollte ruhig so beibehalten werden. (…)

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Cinéma / KinoCulture / KulturRecit / Bericht

JFBB2022 – Ein Festival wider das Vergessen

Deutschlands grösstes jüdisches Filmfestival, im zweiten Jahr unter neuer Leitung, fand diesmal in erheblich weniger Tagen und Kinos statt. In diesem Jahr gab es weniger Filme, die demnächst ohnehin ins Kino kommen, dafür wieder mehr Filme, die noch keinen Verleih haben, was einem so manche Entdeckung bescherte. Viele Filme befassten sich mit der Nazizeit und deren Folgen, aber auch aktuelle Stoffe fanden sich. (…)

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Cinéma / KinoCulture / KulturRecit / Bericht

Achtung Berlin Filmfestival 2022 – Eine Filmschau des jungen berlinbezogenen Films

Zum 18ten Mal fand vom 20.-27. 4. in mehreren Berliner Kinos das Achtung Berlin Filmfestival statt. Augenmerk liegt hier im Berlinbezug: Entweder der Film ist in Berlin gedreht oder der Regisseur oder die Produktion stammen aus Berlin. Die meisten Filme hatten bereits vorher ihre Weltpremiere beim Wettbewerb um den Max Ophüls- Preis, liefen in Hof, Leipzig oder in Zürich. Das tut der Sache aber keinen Abbruch, sollen die Filme einem grösseren Publikum näher gebracht werden. Die Filme sind dabei in verschiedene Sektionen eingeteilt, die teilweise auch in Wettbewerben laufen. (…)

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Cinéma / KinoCulture / Kultur

Kinostart in Deutschland — Eingeschlossene Gesellschaft : Punkt oder nicht Punkt- Das ist hier die Frage

Ein normaler Freitagnachmittag in einem Lehrerzimmer eines deutschen Gymnasiums. Schon zu Beginn des Films wird klar, hier gibt es kein Miteinander zwischen den Lehrern, sondern es steht hier jeder gegen jeden. Klaus Engelhardt (Justus von Dohnanyi) mokiert sich über Sportlehrer Peter Mertens (Florian David Fitz), der mal wieder seinen Parkplatz okkupiert hat, obwohl der ihm als Dienstältestem schließlich zusteht. Mertens wiederum ist schwanzgesteuert und redet sich selber ein, der beliebteste Lehrer bei den Schülern zu sein. Und bei Frau Lohmann (Anke Engelke) wird die Einstellung auch sofort klar. Sie hasst Schüler nicht, sie kann sie nur nicht ausstehen. Der Chemielehrer (Torben Kerber), der gerne Pornos guckt und sich sonst eigentlich nur für sein Wissensgebiet interessiert, hat sich bei allen unbeliebt gemacht, weil er für ein Handyverbot an der Schule gesorgt hat. Und der fünfte Lehrer (Thomas Loibl), der anfangs recht vernünftig rüberkommt, bespitzelt im Geheimen alle. Sara Schuster (Nilaam Farooq), die neue Praktikantin, scheint die einzige zu sein, die sich tatsächlich um das Wohl der Schüler sorgt und dem Lehrauftrag menschlich gegenüber steht. (…)

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Berlinale 2022Cinéma / KinoCulture / Kultur

Berlinale 2022 – Perspektive Deutsches Kino: Schweigend steht der Wald von Saralisa Volm – Der Wald birgt ein dunkles Geheimnis

Saralisa Volm, vor allem als Schauspielerin bekannt, die ihre Karriere in Filmen von Klaus Lemke begonnen hat, arbeitet aber auch als Produzentin mit ihrer eigenen Firma und als Moderatorin einer Erotikfilmreihe bei Tele5. Für ihr Regiedebut hat sie sich ein Buch des Bestsellerautors Wolfram Fleischhauer ausgesucht, der auch das Drehbuch verfasste. Die Mischung aus Thriller, Horrorfilm und Gesellschaftskritik ist ambitioniert und spannend zugleich.
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Berlinale 2022Cinéma / KinoCulture / Kultur

Berlinale 2022 – Generation K-Plus : An Cailín Ciúin (The Quiet Girl); Ein Mädchen findet zu sich selbst

Cait (Catherine Clinch) ist  neun Jahre alt und ein ruhiges in sich gekehrtes Mädchen. Sie lebt mit ihren Eltern und ihren vier Geschwistern in prekären Verhältnissen. Der Bauernhof der Familie läuft nicht gut, der Vater trinkt und die Mutter ist völlig überfordert. Ihre Schwestern verstehen sie nicht und  alle schikanieren sie, weil sie ins Bett macht. Eben genau das, was man eine dysfunktionale Familie nennt. Und in der Schule läuft es auch nicht anders. Als die Mutter kurz vor der Geburt eines weiteren Kindes steht, wird Cait zu Verwandten, die sie noch nie gesehen hat, gebracht. So ist ein Mund weniger zu füttern und es gibt weniger Streit. Eibhlin (Carrie Crowley), ihre Tante, kümmert sich liebevoll um sie, als wäre sie ihr eigenes Kind. Auch die Tatsache, dass der Vater sie nur mit ihren Kleidern am Leib abliefert und sofort wieder fährt, wird von ihr für die Kinderpsyche angenehm überspielt. Ihr Onkel Sean (Andrew Bennett) ist ihr gegenüber anfangs reserviert, aber durch kleine Gesten und gemeinsames Kälberfüttern finden sie zu einander, und auch hier entsteht eine vaterähnliche Beziehung. Das stille Mädchen beginnt sich langsam zu öffnen, überwindet das Bettnässen und blüht völlig auf. Sie macht die Erfahrung, dass man auch anders Leben kann. Hier kann sie endlich sie selbst sein. Doch auch auf dieser Farm gibt es ein Geheimnis, obwohl Eibhlin noch sagt, dass es keine Geheimnisse in diesem Haus gibt, da es sonst Scham birgt. Doch Cait findet das Geheimnis, das man als Zuschauer längst erahnt, heraus und hilft ihren Pflegeeltern dadurch offener damit umzugehen. Doch die Mutter hat ihr neues Kind, und die Zeit zur Rückkehr zu ihren Eltern scheint gekommen. (…)

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Berlinale 2022Cinéma / KinoCulture / Kultur

Berlinale 2022 – Berlinale Special: Incroyable mais vrai (Incredible but true) von Quentin Dupieux

(..)In seinem neuen Film Incroyable mais vrai  werden zwei Geschichten verwoben, denen das Thema Jugendwahn und das nicht gute Umgehen mit dem Altern das Thema sind. Alain (Alain Chabat, bereits Hauptdarsteller in Réalité) und seine Frau Marie (Lea Drucker), ein in die Jahre gekommenes Ehepaar, wollen sich ein neues Haus kaufen. Als der Makler ihnen sagt, es hätte einen Mehrwert, sind sie kurz erstaunt, nehmen es aber schnell als Wahrheit zur Kenntnis: durch eine Falltür im Keller gelangen sie wieder in dieselben Räume des Hauses, aber 12 Stunden in der Zukunft und 3 Tage jünger als zuvor. Also ein Haus mit eingebauter Zeitmaschine.(…)

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Berlinale 2022Cinéma / KinoCulture / Kultur

Berlinale 2022 – Berlinale Special: Occhiali neri (Dark Glasses) – Die Rückkehr des Giallos

(…) Und nach zehn Jahren nun diese furiose Rückkehr zum Giallo. In Rom geht ein Mörder an Luxus-Prostituierten um. Während einer Sonnen-Eklipse wird Diana (Ilenia Pastorelli) zu seiner auserkorenen Beute. Auf der Flucht vor ihm rast sie in ein anderes Auto, was den Tod der Eltern des kleinen chinesischen Jungen Chin (Xinyu Zhang) zur Folge hat. Sie selbst verliert dabei ihr Augenlicht und wird blind. Als sie Chin im Waisenhaus bei Nonnen eine Uhr schenken will, will der Junge erst nichts mit ihr zu tun haben. Aber dann reisst er aus und versteckt sich bei ihr zuhause (…)

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Berlinale 2022Cinéma / KinoCulture / Kultur

Berlinale 2022 – Generation : Comedy Queen, eine Comedyshow hilft beim Weiterleben

Sasha (Sigrid Johnson) ist ein normaler 13 jähriger Teenager. Aber ihre Mutter hat sich umgebracht wegen ihrer Depressionen. Und so will sie nicht enden. Nicht werden wie ihre Mutter mit ihren langen Haaren, ständig lesend und sich um sie kümmernd. Weinen will sie nicht, aber nach ihren eigenen 4 Überlebensregeln leben. So schneidet sie sich die Haare ab, liest keine Bücher mehr (was im Schulunterricht echt schwierig ist) und will sich um niemanden mehr kümmern. Nicht mal um den kleinen Hund, den sie zu ihrem Geburtstag geschenkt bekommt, obwohl sie sich immer einen Hund gewünscht hat. (…)

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Berlinale 2022Cinéma / KinoCulture / Kultur

Berlinale 2022 – Panorama : Cinco lobitos (Lullaby) – Ein Kind bleibt  immer ein Kind

Amaia (Laia Costa), erfolgreiche Dolmetscherin und ihr Mann Javi (Mikel Bustamente) erwarten ein Kind. Als das Kind da ist, beginnt es in der Beziehung zu kriseln. Javi ist Amaia keine grosse Hilfe. Sie kann kaum noch schlafen, er tut nicht viel. Und entgegen ersten Ankündigungen nimmt er wieder einen Job an, bei dem er reisen muss und Monate nicht zu Hause sein wird. Das traditionelle Rollenbild der Frau schlägt hier voll durch. Auch  der Besuch der Eltern bringt ihr nicht viel. Der Vater (Ramon Barea) hat beginnenden Alzheimer und die Mutter (Susi Sanchez) sieht alles anders als sie. Und das Verhältnis zwischen den Eltern ist auch alles andere als rosig: so hatte der Vater früher eine Geliebte und auch vieles andere liegt im Argen. (…)

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